Abteilung Bonndorf
Geschichte
Die Bonndorfer Freiwillige Feuerwehr ist glücklicherweise im Besitz eines Protokollbuches, das von Anfang an Aufschluss gibt über die Gründung und das weitere Gedeihen der Wehr. Dabei ist Bonndorf nun nicht die jüngste, sondern wohl die älteste Freiwillige Feuerwehr, die im Zuge der Eingemeindungen zu Überlingen gekommen ist, denn It. Protokollbuch war es am 10. Juni 1885 als Bürgermeister Josef Sernatinger einlud und 20 Männer auf dem Rathaus erschienen. Der Bürgermeister stellte den Antrag, man möge zum Wohle der Gemeinde und jedes einzelnen Bürgers nun ein Feuerwehrcorps gründen, wobei alle Anwesenden damit einverstanden waren und erklärten: "die Feuerwehr Bonndorf möge von heute an als gegründet gelten", und baten den Bürgermeister weitere Schritte zu tun, die Statuten zu verfassen, sowie für die Montierung der Mannschaft und die Requisiten zu sorgen. In einer weiteren Versammlung am 5. Oktober 1885 wurden die vorgelegten Statuten einstimmig angenommen und gleichzeitig Fridolin Madach auf drei Jahre zum Kommandanten gewählt.
Bereits im Januar 1886 erfolgte die Einkleidung und der Monatsbeitrag wurde für jedes Mitglied auf 10 Pfennig festgesetzt. 1891 werden dem Kassier und dem Vereinsdiener für ihre Mühe die Beiträge erlassen. Sie bekamen also für ihre Arbeit einen Lohn von 10 Pfennigen im Monat.
Dass die Bonndorfer Feuerwehr schon so früh gegründet wurde, dürfte auch damit im Zusammenhang stehen, dass It. Berichten im Seeboten im Jahre 1882 Wohnhaus Joh. Waibel, 1883 Gasthaus Adler und 1884 im Wohnhaus des Metzgers Vitus Schappeler jeweils größere Brände ausbrachen, die sicherlich die Notwendigkeit erkennen ließen, dass eine organisierte Feuerwehr vonnöten sei. 1888 brannte es im Wohnhaus des Landwirts Karl Braun in Bonndorf, ebenfalls 1888 leisteten aber die Bonndorfer, auch Löschhilfe bei Bränden in Hödingen und Nesselwangen. Bei dem Brande im Hause des Karl Braun rettete der Feuerwehrmann Wilhelm Frei unter Lebensgefahr das 1 Jahr alte Kind Bertha, des Karl Braun, welches sonst wohl ums Leben gekommen wäre. Wilhelm Frei erhielt dafür eine Belohnung von 25 Mark.
1890 scheint dann das Kommando an Heinrich Bischoff übergegangen zu sein, ausdrücklich vermerkt ist der Wechsel im Protokollbuch nicht. Bischoff muss sehr beliebt gewesen sein, denn er blieb Kommandant bis 1923, also ganze 33 Jahre. Wegen hohen Alters scheidet er nun aus und Anton Beil wird sein Nachfolger bis zum Jahre 1938, als am 4. Februar Edmund Sernatinger zum neuen Kommandanten der Bonndorfer Wehr gewählt wurde. Vermerkt sei noch, dass Bonndorf des Öfteren von größeren Bränden heimgesucht wurde, so sind 1910 Ökonomiegebäude des Wilh. Steinmann, 1925 Schreinerwerkstätte Max Haug und 1948 der Buohof niedergebrannt. Daneben haben aber die Bonndorfer immer wieder nachbarschaftliche Hilfe bei Bränden in Nesselwangen geleistet, nachgewiesen sind solche in den Jahren 1901, 1908 und 1950.
1910 zum 25-jährigen Jubiläum der FF Bonndorf wurde eine Vereinsfahne angeschafft, diese ist aber leider bei einem Brande des Gasthauses Lamm am 6. Mai 1937 ein Raub der Flammen geworden. Am 20. Juli 1935 wurde das Fest des 50-jährigen Bestehens gefeiert, bei dem sich wie auch schon früher eine Abordnung der Überlinger Wehr beteiligte.
Eine nette Episode fand der Schreiber noch im Protokollbuch unter dem 25. Januar 1920 als es in einem Bericht über die Generalversammlung hieß: es wurden noch einige Gläschen Most getrunken, Bier gab es leider nicht. Dafür floss das Bier nach den anderen Niederschriften meist in reichlichen Mengen.
Nach dem Kriege übernahm Josef Bacher das Kommando der Wehr, um dieses Amt 1950 an Karl Braun abzutreten. Im Jahre 1972 übernahm Josef Bacher abermals das Kommando. Nach der Eingemeindung zu Überlingen blieb Bacher Abteilungsleiter. Die Bonndorfer erhalten 1980 nun ebenfalls ein neues TSF (VW) und in Eigenarbeit wurde das Gerätehaus erstellt.
1990 wird der erste MTW (ein gebrauchter VW Bus von der Kernwehr Überlingen) an die Abteilung Bonndorf übergeben und das Gerätehaus, in Eigenarbeit um einen Stellplatz erweitert.
1987 scheidet Josef Bacher aus dem aktiven Dienst als Abteilungskommandant aus und übergibt das Amt an Friedbert Hübschle.
1992 wird der MTW (VW) zur Freiw. Feuerwehr Bad Schandau überführt und die Abteilung Bonndorf erhält ein neuen MTW (Mercedes-Benz MB 100 D)
Im Jahre 2001 erhält die Abteilung Bonndorf für das ins Alter gekommene TSF ein modernes Löschfahrzeug LF 8/6 Allrad.
Im Januar 2002 gab Friedbert Hübschle das Amt des Abteilungskommandanten an Dieter Veit weiter.
Im Januar 2012 gab Dieter Veit das Amt des Abteilungskommandanten an Friedhelm Maßong weiter. Im Januar 2017 wurde Kevin Keller zum neuen Abteilungskommandanten gewählt.
Im Januar 2017 wurde Kevin Keller zum neuen Abteilungskommandanten gewählt. Er tritt das Amt an sobald die fachlichen Voraussetzungen vorliegen und der Gemeinderat der Wahl zugestimmt hat.