Unwettereinsätze am 05. und 06.09.2024
Starkregen fordert Feuerwehr und führt zu über 93 Einsätzen
In der vergangenen Nacht zog über das Gemeindegebiet der Stadt Überlingen eine schweren Unwetterfront mit Starkregen und Gewitter. In der Spitze wurden lokal Niederschlagsmengen von bis zu 80 Liter pro Quadratmeter aufgezeichnet. Die enormen Niederschläge haben großflächige Schäden im gesamten Stadtgebiet verursacht. Innerhalb kürzester Zeit wurden Straßen überflutet und unzählige Keller sind voller Wasser gelaufen. In Summe rückte die Freiwillige Feuerwehr Überlingen in der Zeit zwischen Donnerstag, den 05. September 20.00 Uhr und Freitag, den 06. September bis 13.00 Uhr zu 93 Einsätzen aus. Der erste Alarm für die Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr ging gegen 20.01 Uhr ein. Im Überlinger Teilort Nesselwangen drang Wasser in einen Keller in einem Einfamilienhaus ein. Nur kurze Zeit später sollte die Feuerwehr Einsätze im Minuten Takt erreichen. Vor allem betroffen das Stadtgebiet von Überlingen. Einsatzschwerpunkte waren dabei auf dem Burgberg, in der Altstadt im Bereich der Wiestor-, Münster-, Hafen- und Seestraße. Aber auch aus der Rauensteinstraße und weiteren Teilen der Stadt wurden vollgelaufene Keller, Tiefgaragen, Aufzugsschächte, Wohn- und Geschäftsgebäude, sowie überflutete Straßen und geöffnete Gullideckel gemeldet. In der Kernstadt trat der Tobelbach im Bereich des Wiestorstraße über seine Ufer und schwemmte die Wassermassen in Richtung Unterstadt. Nach und nach zeichnete sich das gesamte Ausmaß des Unwetters ab und bedeute für die Einsatzkräfte eine lange Nacht. Die letzten Einsatzkräfte der Feuerwehr sollten erst am Freitagmittag gegen 12.30 Uhr wieder nach Hause können. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 92 technische Hilfeleistungseinsätze abgewickelt. Gegen 01.12 Uhr wurde die Feuerwehr darüber hinaus zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in die Sankt-Ulrich-Straße alarmiert. Hier konnten die Einsatzkräfte aber bereits nach kurzer Erkundung vor Ort, schnell Entwarnung geben. Es lag kein brandschädigendes Ereignis vor.Gegen 10.42 Uhr wurden die Einsatzkräfte am Freitagvormittag aufgrund einer ausgelösten Gefahrenmeldeanalge in die historische Altstadt, in die Hafenstraße alarmiert. Der Alarmmeldung zufolge sollte in den Keller- und Lagerräumen eines Gasthauses Kohlenmonoxid ausgetreten sein. Bei Eintreffen der Feuerwehr an der Einsatzstellen, konnten durch die Messgeräte glücklicherweise jedoch keine erhöhten Werte festgestellt werden. Die Räumlichkeiten wurden natürlich belüftet. Das Auslösen der Anlage könnte möglicherweise im Zusammenhang mit dem überfluteten Keller und dem Starkregenereignis der vergangenen Nacht stehen. Insgesamt war die Freiwillige Feuerwehr Überlingen mit den Einsatzabteilungen Stadt, Bambergen, Nußdorf und dem Ausrückebereich West, sowie der Führungsgruppe mit rund 100 Einsatzkräfte im gesamten Gemeindegebiet im Einsatz. Die Führungsgruppe koordinierte und priorisierte unter der Leitung des Stadtbrandmeisters Ludwig Ehing die Einsatzmaßnahmen. Sie bezog im Feuerwehrgerätehaus mit dem Einsatzleitwagen 2 Stellung. Um einen Überblick über die vielen Einsatzstellen zu erhalten und die Einsätze nach Wichtig- und Dringlichkeit zu priorisieren, wurden Erkunder-Fahrzeuge ins gesamte Stadtgebiet entsandt. Neben der Feuerwehr war auch die Polizei und der städtische Werkhof bei vielen Einsatzorten in die Maßnahmen miteingebunden. Bis alle Schäden verifiziert und beziffert werden können wird es noch Tage dauern. Zu möglichen Schadenssummen kann die Feuerwehr keine Angaben machen.