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Alarmübung am 03.06.2023

Alarmübung am 03.06.2023 Gefahrgutunfall Bild 1

Gefahrgutunfall bei der Fa. Puren

Nur wer übt, kann im Ernstfall auch helfen. Am Samstag, den 03. Juni 2023 hat die Freiwillige Feuerwehr Überlingen eine sogenannte Alarmübung abgehalten.Gegen 8.30 Uhr wurden zunächst die Einsatzkräfte des diensthabenden Löschzuges durch die integrierte Leitstelle Bodensee-Oberschwaben zu einem unklaren Vorfall bei der Fa. Puren alarmiert. Umgehend rückte daraufhin ein Löschzug der Einsatzabteilung Stadt in das Überlinger Industriegebiet aus. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst, wurden am Einsatzort bereits von Bediensteten der Firma erwartet und auf einen Unfall mit einem zu diesem Zeitpunkt unbekannten Gefahrstoff hingewiesen.Ebenso konnte im Zuge der Erkundung festgestellt werden, dass sich augenscheinlich infolge des austretetenden Gefahrstoffes, bereits mehrere bewusstlose Personen im betroffenen Gebäudeteil befinden. Darüber hinaus wurden bei ersten eigenständigen Rettungsversuchen, Ersthelfer mit dem stark ausgasenden Gefahrstoff beaufschlagt und klagten in dessen Folge über gesundheitliche Beschwerden. Ein eigenständiges Vordringen zu den verunfallten Personen war ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Aufgrund der bei der Erkundung erzielten Erkenntnisse, wurde umgehend die Nachalarmierung von Spezialkräften, in diesem Fall der Gefahrgut-Zug, welcher ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen stationiert ist, veranlasst. Parallel dazu wurden ein Gefahrenbereich definiert und eine großflächige Sperrzone eingerichtet, sowie lebensrettende Sofortmaßnahmen für die im Gefahrenberich als vermisst geltenden Personen eingeleitet.Hierzu drangen Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung und weiteren Erkundung in den betroffenen Bereich vor. Ebenso wurde ein dreifacher Brandschutz, bestehend aus Wasser, Schaum und Pulver sichergestellt, sowie eine Not-Dekontimation-Schleuse aufgebaut. Nach Eintreffen der Spezialkräfte des Gefahrgutzuges, sicherten diese den havarierten CBC-Behälter, welcher bei Rangier- bzw. Verladearbeiten mit einem Gabalstapler umgestürzt und in dessen Folge Leck geschlagen ist. Weiter wurde der noch im Behälter befindliche Gefahrstoff umgepumpt, sowie die ausgetretene Flüssigkeit aufgenommen. Hierfür gingen die Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz und mit sogenannten CSA-Anzügen (Chemikalien-Schutz-Anzug - Er schützt den Träger nicht nur vor chemischen, sondern auch vor biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Gefahren) vor. Ebenso wurde nach Bestimmung des Gefahrstoffes eine weitere Dekontamiationsschleuse nach der Dekon-Stufe 2 aufgebaut. Der ausgetretene Stoff gast in seiner Eigenschaft stark aus, wirkt auf der Haut ätzend und kann in größeren Mengen schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Neben den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr, waren auch die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes, sowie Einsatzkräfte der Schnelleinsatzgruppe des Ortsverbandes Überlingen in die Übung miteingebunden. Insgesamt waren die Freiwillige Feuerwehr Überlingen so mit dem diensthabenden Löschzug der Einsatzabteilung Stadt, sowie dem Gefahrgutzug und der Führungsgruppe mit rund 40 Personen und 7 Fahrzeugen an der Übung beteiligt. Abteilungskommandant Thomas Schnell, welcher gemeinsam mit der Firma Puren die Übung ausgearbeitet hat, bedankte sich anschließend bei allen an der Übung Beteiligten und im Besonderen bei der Firma Puren für die Möglichkeit der großangelegten Übung und die zur Verfügung Stellung des Firmengeländes.